Das Elterngeld – Sinnvoll oder nicht?

Da im Psychologie-Unterricht letztlich das Thema Elterngeld und die damit verbundene, zwingende Erziehung des Kindes zu Hause aufkam, möchte ich im Folgenden zu diesem Thema Stellung nehmen.

Zuerst einmal ist es klar sinnvoll, die Kinder zu Hause zu erziehen, da sie dort leichter Dinge wie Moral und Respekt anderen gegenüber lernen. Es ist für die Eltern einfacher, auf das Kind einzuwirken wenn es ständig in der Nähe der Eltern ist, vor allem der Mutter, die in der Erziehung meist die dominierendere  Rolle spielt. Das Kind lernt auch viel durch das Beobachten des Verhaltens der Eltern. Auch deswegen ist es gut, die Erziehung zu Hause zu fördern. Es entsteht dabei eine intensive Eltern-Kind-Beziehung, die für eine gesunde Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist. Das Elterngeld ist auch insofern sinnvoll, da es auch sozial schlechter gestellten Familien die Möglichkeit gibt, ihre Kinder zu Hause zu erziehen.

Doch dort ergibt sich auch ein Problem: Das Elterngeld kann als „Aufstockung“ zum Arbeitslosengeld gesehen werden, wodurch für die Betroffenen unter Umständen kein Anreiz zur Arbeitssuche vorhanden ist. Auch ist es in solchen Fällen nicht sicher, ob das Elterngeld wirklich beim Kind ankommt, für das es eigentlich gedacht ist. Beispielsweise kann es sein, dass die Eltern das Geld nur für ihre Zwecke benutzen wie neue Kleider, die Wocheneinkäufe o.ä. Dies kann auch zur Folge haben, dass die Eltern sich nicht so sehr mit dem Kind beschäftigen wie vom Gesetzgeber beabsichtigt. Ein weiterer Nachteil vor allem bei Migrantenfamilien ist, dass zu Hause oft nicht Deutsch gesprochen wird. Bei der Einschulung oder auch schon im Kindergarten tun sich diese Kinder dann schwer beim Erlernen der deutschen Sprache, da sie diese zu Hause nicht verwenden. Dafür gibt es allerdings speziellen Förderunterricht, meist auch schon recht früh, der von den Lehrkräften oft den Eltern empfohlen wird. Allerdings besagt die Regelung für das Elterngeld, dass das Kind zu Hause erzogen wird, weswegen dies von den Eltern als Argument gegen speziellen Förderunterricht verwendet wird, selbst wenn dieser kostenlos ist.

Es sind durchaus keine schlechten Ansätze im Gesetz vorhanden, nur sollten diese auch konsequent durchgesetzt werden. Die Beträge des Elterngeldes sollten wie schon gedacht am Einkommen bemessen werden, allerdings sollten sie bei Erwerbslosen nicht die Höhe des Einkommens (Arbeitslosengeld) erreichen. Auch müsste kontrolliert werden, dass das Geld auch wirklich dem Kind zugute kommt. Dafür wäre aber mehr Personal, vor allem auf den Jugendämtern nötig, die den Familien regelmäßig besuche abstatten. Dies hätte allerdings wieder Tendenzen des Überwachungsstaates an sich, weshalb dies nicht die beste Lösung ist. Meiner Meinung nach sollte die Auszahlung des Elterngeldes in einer Art Gutscheine erfolgen, die direkt auf das Kind bezogen sind, beispielsweise für Förderkurse. Bei diesen Förderkursen wäre es auch denkbar, die Eltern teilweise mit einzubeziehen.

Quelle(n): Elterngeld.net

Original veröffentlicht auf Märchengurus Community ©2010

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